Lieber Aids als Hunger

Weltweit sind Millionen von Menschen mit dem HIV-Virus infiziert. In Afrika, wo sich die Krankheit am schnellsten ausbreitet, ist AIDS mittlerweile in einigen Regionen die häufigste Todesursache bei Erwachsenen. So auch im ostafrikanischen Zimbabwe. Dort haben mit AIDS befasste Mediziner aber festgestellt, dass die Krankheit bei den Demas, einer von der übrigen zimbabwischen Gesellschaft weitgehend isoliert lebenden Ethnie, nicht vorkommt. Hingegen ist AIDS dort sehr verbreitet, wo Familien gezwungen sind, getrennt voneinander zu leben. Die rapide Ausbreitung von AIDS in Afrika deshalb alleine durch Promiskuität zu erklären, greift also zu kurz. Denn die Ursachen für die Auflösung traditioneller afrikanischer Familienstrukturen - mit all ihren wirtschaftlichen, sozialen und moralischen Folgen - weisen häufig zurück in die Kolonialzeit und der durch sie ausgelösten weitreichenden Veränderungen in der Gesellschaft.
Die moderne, an westlichen Lebensformen orientierte Gesellschaft hat die traditionellen Moralvorstellungen und Kontrollen weitgehend zerstört - Prostitution, Promiskuität, aber auch der schlechte allgemeine Gesundheitszustand der Bevölkerung begünstigen die Ausbreitung von AIDS. In Interviews mit Menschen aus allen Bevölkerungsschichten kommt dies sehr klar zum Ausdruck. Wie überall sonst wo verfügt auch hier niemand über Patentrezepte, die Ausbreitung von AIDS einzudämmen. Doch es gibt in Zimbabwe vielfältige Initiativen, der Krankheit entgegenzutreten, und die Kranken sowohl klinisch als auch mit ambulanten Diensten zu betreuen. In Selbsthilfegruppen fassen AIDS-Infizierte wieder Mut und beginnen sich wieder zu engagieren.

Schlagworte: Aids, Gesundheit, Lebensformen
Länder/Kontinente (inhaltlich): Afrika, Zimbabwe
Verleihstellen: EMZ_1, EMZ_2, EMZ_6, EMZ_8, EMZ12, LBS_4, LBS10, EZEF
Produktionsjahr1992
OriginaltitelAids is not only for the others
ProduktionslandDeutschland, Zimbabwe
Ziel-/Altersguppeab 16 Jahren
FormateVHS
Länge29 Minuten
BuchT. Rasmussen, M. Musarira, C. Böhnk
RegieT. Rasmussen, M. Musarira, C. Böhnk
GenreDokumentarfilm